Unsere Stimme ist nicht einfach nur eine Transportmittel von Tönen und mehr. Nein sie ist, meiner Meinung nach sozial geprägt.
Nicht von ungefähr ist es so, dass wir Stimmen oft zu allererst in männlich/weiblich - also sehr binär - einteilen und später auf ihre Wirkung prüfen.
In vielen Bereichen gibt es (unausgesprochene) Verhaltensregeln - das betrifft Kleidung, Aussehen aber auch die Stimme.
Es heißt etwa, dass Frauen tiefer sprechen sollen um seriöser zu wirken; oder man solle lauter sprechen um gehört zu werden.
Öfters habe ich es erlebt, dass KundInnen viel zu tief sprechen, weil sie es so gelernt hatten - etwa, weil es ein Elternteil/Lehrperson in ihrer Jugend gewollt hatte oder weil sie oft in männlich geprägten Umfeldern arbeiteten.
Wie wäre es, wenn wir uns nicht diesen Vorgaben unterwerfen, sondern unsere Stimme und unseren Stimmumgang an unsere Persönlichkeit und unsere Botschaften anpassen?
Ich persönlich finde es großartig, wenn wir mit der Stimme spielen können - dafür gibt es ja auch meinen Job (hust ;)) - etwa in Form von Dynamik, Betonung oder Tönhöhe. Als Fundament soll aber immer die echte Stimme gelten - jene Stimme, die uns entspricht - die echt ist und keine Anstrengung braucht - Man nennt die Lage für die entspannte und echte Stimme Indifferenzlage (Dazu wird es einen eigenen Eintrag geben).
Wie wäre es also, wenn wir z.B. in Business oder Politik Kontexten nicht nur tiefe und laute Stimmen hören, sondern eine bunte Vielfalt an Höhen und Redeflüssen und im Idealfall auch Botschaften?
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