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Helene Griesslehner

#Stimmhack - und wissen: Wie sich deine Körperhaltung auf deine Stimme auswirkt - Teil 1

Unsere Stimme ist wie ein Instrument, das nicht nur durch den Atem, die Stimmlippen und durch Artikulation geformt wird, sondern auch durch die gesamte Haltung unseres Körpers. Die Art und Weise, wie wir stehen oder sitzen, beeinflusst nicht nur unsere äußere Präsenz, sondern auch die Qualität, Stärke und Resonanz unserer Stimme. Eine kraftvolle Stimme beginnt also oft mit einer guten Haltung – doch wie genau hängt das zusammen?


1) Der Zusammenhang zwischen Haltung und Stimmklang

Wenn wir sprechen nutzen wir den gesamten Körper als Resonanzraum. Eine aufrechte, entspannte Haltung öffnet diesen Resonanzraum und ermöglicht es der Stimme, frei zu schwingen und voll zu klingen. Ist die Haltung jedoch verkrampft, eingeengt oder zusammengefallen, kann die Stimme schnell dünn, angestrengt oder weniger belastbar wirken.


Eine gute (=ausgeglichene) Körperhaltung sorgt für:

  • freien Atemfluss: Durch eine aufrechte Haltung kann der Atem mühelos bis in den Bauch und die Flanken fließen.

  • mehr Resonanz: Ein offener Brustkorb und entspannte Schultern verstärken den natürlichen Klang und die Fülle der Stimme.

  • Stabilität: Eine gute Haltung gibt uns eine stabile Basis und macht unsere Stimme präsenter und kraftvoller.


2) Häufige Haltungsprobleme und ihre Auswirkungen auf die Stimme


Körperhaltung kann unsere Stimme unbewusst negativ beeinflussen. Hier sind einige typische Haltungsprobleme und ihre stimmlichen Auswirkungen:

  • Zusammengefallene Schultern: Wenn wir uns nach vorne beugen und die Schultern einfallen lassen, wird der Brustraum eingeengt. Dies erschwert die Atmung und führt oft zu einer flachen, gepressten Stimme.

    REFLEXIONSMOMENT: Passiert oft bei Computerarbeit! Wie sitzt du gerade da?

  • Nach vorne geschobener Kopf: Eine vorgeneigte Kopfhaltung belastet den Nacken und kann den Kehlkopfbereich einengen. Dies kann den Klang der Stimme dünn und weniger resonant machen. Lies' dazu auch meinen Blogeintrag zu #Stimmhack: Langer freier Nacken

  • Verspannungen im Kiefer und Nacken: Verspannungen in diesen Bereichen führen oft dazu, dass der Kehlkopf verkrampft und die Stimme angestrengt wirkt. Eine entspannte Haltung fördert dagegen eine offene und natürliche Klangqualität.


3) Die richtige Haltung für eine freie und resonante Stimme


Eine gesunde Körperhaltung zu kultivieren, ist machbar (YEAH!). Es erfordert jedoch etwas Bewusstsein, Übung und Wiederholung. Hier einige grundlegende Tipps:

  • Aufrechte Wirbelsäule: Stelle dir vor, dass sich die Wirbelsäule sanft nach oben streckt, wie ein Seil, das am Scheitelpunkt des Kopfes nach oben gezogen wird. Diese Aufrichtung öffnet den Brustraum und befreit die Atemwege.

  • Entspannte Schultern: Lasse die Schultern sanft nach unten sinken. Ein offener und entspannter Schulterbereich wirkt sich direkt auf die Resonanz deiner Stimme aus.

  • Ausbalancierter Kopf: Der Kopf sollte sich in einer natürlichen Linie über der Wirbelsäule befinden, weder nach vorne geschoben noch nach hinten gelehnt. Stell dir vor, dass dein Kopf leicht und frei auf deiner Wirbelsäule „balanciert“. Denke an den Wackeldackel (oft in Autos zu finden ;))

  • Your body knows: Höre auf deinen Körper! Meist sagt dir dein Körper, wenn er verspannt oder etwa müde ist! Mache Bewegungen, steh auf und verlasse verkrampfte eingerostete Positionen. Geh' mal wieder rüber zum/r Kolleg:in oder schüttle dich kurz durch!



Mit diesen ersten Übungen und Bewusstsein für deine Körperhaltung bist du bereits auf dem Weg in Richtung freien Ton! Haltung zeigen - voller Klang vorraus!





Ausblick:

In Teil 2 schauen wir uns 5 Übungen an, die dir helfen, die Verbindung zwischen Haltung und Stimme aktiv zu spüren.

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